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DOPPELSCHATTEN | erst
einlocken |
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Area: kmsp
Ein ungewoehnliches Erlebnis am Baldeneysee
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Am
Sonntag, den 19. Februar 2006, trafen sich >nightrunner< Stefan Herdick, >Emil-Two< Benjamin Gundelach und ich wie gewohnt um 7.00 Uhr am Regattaturm am Baldeneysee in Essen zu einer >grossen Seerunde< (18km).
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Noch war es
Daemmerung, als wir wie gewohnt entgegen dem Uhrzeigersinn in Richtung Ortsteil HEISINGEN aufbrachen. Am Himmel waren schon die ersten Lichtstrahlen als rosafarbene Reflektionen auf den Morgenwolken zu sehen, die ihrerseits dunkel-violett farbene
Wolkenschatten auf die darueberliegenden Wolkenschichten abbildeten ...
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Schnell wichen die
Schemen und Schatten der Nacht ganz und allmaehlich breitete sich ein herrliches warmes Sonnenlicht ueber dem See aus, das die Landschaft in einen goldenen Farbteppich verwandelte ...
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Gegen 7.45 Uhr hatte die Sonne dann die Huegelketten im Osten hinter dem Ortsteil KUPFERDREH in voller Rundung ueberschritten und verwandelte die Seeoberflaeche in ein goldenes Vlies ...
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Wir waren inzwischen auf der anderen Seeseite angekommen und liefen nun vom Ortsteil Kupferdreh in Richtung Ortsteil WERDEN. Wir genossen die herrliche Morgenstimmung : vor uns tanzten unsere
langen Laeuferschatten auf der Erde. Auch die Baeume, Haeuser und selbst ein einsames Boot und die davon ausgeloesten Wellen auf dem See warfen ihr
Schattenprofil im klaren Morgenlicht weit von sich ...
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... Oder sie erzeugten einen scherenschnittaehnlichen
Schattenriss gegen das Licht ...
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Als wir dann am Haus Scheppen (kleine Hafenanlage) angekommen waren, bogen wir auf eine kleine Nebenroute ab, die ganz dicht am See entlang fuehrte. Hier saeumen dicke alte Platanen den schotterigen Weg.
An diesem Morgen hatte das Licht die gefleckten Rinden der Baumstaemme in ein zauberhaftes Farbenspiel getaucht: hier schillerten gruene, violette und orange
Farbtoene und Lichtschattierungen nebeneinander, und die kahlen Aeste und Zweige reckten sich wie Feuerarme in den tiefblauen Morgenhimmel; es wirkte alles wie auf einem expressionistischen Gemaelde ...
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Durch den flachen Stand der Morgensonne hinter uns wurde unsere Laeufersilhouette als ein
tanzendes Schattenbild vor uns auf die einzelnen Baumstaemme projiziert. Nicht die Baeume selbst warfen ihren
Baumschatten auf uns, sondern wir warfen unseren
Laeuferschatten auf die Baeume bzw. Baumstaemme. Es war wirklich schoen anzusehen ...
Doch ploetzlich machte ich eine recht ungewoehnliche Beobachtung: ueber dem
Kernschatten unseres Laeufertrios tanzte in gleichem Rhythmus noch ein Trio im
Halbschatten - wir waren also nicht nur Sechs, sondern sogar Neun ! Wie war das wohl zu verstehen ? Zwar hatte ich schon mal nach einem Gewitter einen
doppelten Regenbogen und auch einen
DOPPELSCHATTEN nebeneinander (z.B. im Scheinwerferlicht eines Autos) gesehen, aber ein
DOPPELSCHATTEN uebereinander war mir bisher in der Natur noch NIE aufgefallen, schon gar nicht beim Laufen ...
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Der Zeitpunkt für diese Beobachtung war umso ungewoehnlicher, als ich noch Minuten zuvor meinen beiden Lauffreunden von meinem neuen Eintrag im KM-Spiel zum Thema Schattenlaeufer[
?] erzaehlt hatte. Und nun das !?
Ich zeigte den beiden Lauffreunden das ungewoehnliche
Schattenphaenomen, das vor uns an den Baumstaemmen auf und ab wippte, genau entsprechend unserem eigenen Laufrhythmus - Sie bestaetigten meine Beobachtung und staunten nicht schlecht darueber. Wir fragten uns natuerlich gemeinsam nach der Ursache dieses
Naturschauspiels : die Loesung war denkbar einfach und doch EINMALIG !
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Auf der windstillen spiegelglatten Wasseroberflaeche des Baldeneysees reflektierte naemlich die goldene Morgensonne ihr Licht und erzeugte so eine zweite, etwas schwaechere bzw. verzerrte Lichtquelle. So hatte unser Laeufertrio nicht nur den
Kernschatten der Sonne sondern auch den
Halbschatten der gespiegelten Sonne vor und ueber sich - ein
Doppelschatten von aussergewoehnlichem Reiz !
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http://www.cooleferien.com/images/misc/b-dsc00388.jpg |
Nach wenigen Minuten war dann das Naturschauspiel verschwunden ...
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P.S.
Wer
Lust am Experimentieren hat, kann das
Phaenomen des Doppelschattens uebereinander auch mal selbst simulieren, in dem er eine sehr helle Lichtquelle an der Stirnseite eines langen Raumes auf die gegenueberliegende Wand scheinen laesst. Neigt man dann den Lichtkegel etwas nach unten und legt zusaetzlich am Boden einen grossen Spiegel aus, so sollten von den Personen oder Gegenstaenden, die hinter dem Spiegel stehen, zwei uebereinander liegende Schattenbilder erzeugt werden koennen; die Schattenbilder liegen dabei umso weiter auseinander, je steiler der Lichteinfall auf der Spiegeloberflaeche ist ...
Darüberhinaus gibt es noch andere
Variationen des Doppelschattens:
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http://www.sinus-berlin.cidsnet.de/optik/jpg/spiegel_scha.jpg |
Der kleine Versuch mit dem Spiegel, dem Teelicht und dem Stab
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http://www.sinus-berlin.cidsnet.de/optik/jpg/rundkolben.jpg |
Kleiner Versuch mit gefuelltem Rundkolben und dem aufrechten Schatten
an der Wand, aber umgekehrtem verkleinerten Spiegelbild auf dem Kolben
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http://didaktik.physik.hu-berlin.de/forschung/optik/images/anfangsoptik/spiegelwelt/spiegel-90pfeil-klein.jpg |
>>Kreisverkehr<< mit einem Pfeil und zwei in 90° aufgestellten Spiegeln
Zum Schluss ein Raetsel: Gibt es
Doppelschatten beim Freiluft-Ballon?
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Viel Spass beim weiteren Tuefteln & Ausprobieren wuenscht allen KM-Laeufern
Euer Heinrich (alias professor) Seegenschmiedt
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NACHTRAG zum BALDENEYSEE fuer ORTSFREMDE :
Der Baldeneysee ist ein
Ruhrstausee in Essen. An den Haengen liegen die Villa Huegel, die Ruine Neue Isenburg und der Aussichtspunkt Korte-Klippe. Ausserdem findet sich am Ufer noch ein sehr gut erhaltener Foerderturm der Zeche >Karl Funke<. Der Baldeneysee ist heute einer von insgesamt fuef Ruhrstauseen.
Nach ersten Planungen in den 1920er Jahren entstand 1931 - 1933 in Werden ein
Ruhr-Stauwehr, u.a als Arbeitsbeschaffungsmassnahme fuer Arbeitslose im Rahmen des Reichsarbeitsdienstes. Die Arbeiter waren oft nur mit primitivsten Werkzeugen ausgeruestet und verdienten nur wenig. Zusaetzlich gab es eine warme Mahlzeit am Tag.
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Im Maerz 1933 war das Bauwerk und die Ruhr konnte probeweise aufgestaut werden. Als sich keine groesseren Probleme ergaben, konnten schon im Juni 1931 die ersten Ausflugsschiffe der >Weissen Flotte< auf dem See verkehren. Auch heute noch fahren die Schiffe in den Sommermonaten zwischen dem Stauwehr in Werden und der ehemaligen Eisenbahnbruecke, die die Ortsteile Heisingen und Kupferdreh miteinander verbindet. Ein Haltepunkt befindet sich unterhalb der beruehmten
Villa Huegel. Im Mai 1933 nahm auch das Kraftwerk im Stauwehr seinen Dienst auf, das bis heute noch Elektrizitaet produziert.
Der Baldeneysee liegt heute im Stadtgebiet von Essen und ist ein tolles Wassersportparadies und Naherholungsgebiet fuer die Ausfluegler aus der ganzen Region; die Aufgabe der Gewaesserreinigung erfuellt der See auch heute noch. Betreiber der Stauanlage ist heute der Ruhrverband. Die Kronenhoehe von der Sohle des Gewaessers unterhalb des Absperrbauwerkes gemessen betraegt 9,70 m, der Stauraum fasst 8,5 Millionen Kubikmeter.
Am Baldeneysees befindet sich auch ein grosses Vogelschutzgebiet, welches als wichtiges Brutrevier fuer Haubentaucher, Kormorane, Reiher und andere bedrohte Voegel dient. Im Baldeneysee leben heute viele Rotwangenschildkroeten, welche von ihren Besitzern ausgesetzt wurden. Diese ueberstehen sogar die deutschen Winter und vermehren sich.
Die Fuss- und Radwege rund um den See haben eine Laenge von ca. 18 Kilometern. Im Sommer sind diese Wege sehr beliebt, und daher auch oft voll von Joggern, Fussgaengern, Radfahrern und Inlineskatern. Hier findet seit 1963 auch der beruehmte und aelteste deutsche
Marathon >Rund um den Baldeneysee< statt.
http://www.essen-marathon.de/
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http://www.xn--laufen-in-ldo-6ob.de/laufpics/essen_logo.jpg |